Ein Wechsel des Schulleiters ist an jeder Schule eine Zäsur, daher ist wohl der 16.Juli 2018 ein bedeutender Tag in unserer Schulhistorie. An diesem Tag wurde OStD Edwin Kunz verabschiedet und das Amt des Schulleiters an den bisherigen stellvertretenden Schulleiter StD Karl Albrecht übergeben.
Den Festakt eröffnete eine musikalische Darbietung und verschiedene musikalische Beiträge rahmten jeweils einzelne Festakte ein. Die Musiker unserer Schule zeigten an diesem Tag ihr komplettes Repertoire. Zu danken ist Ines Halbreiter mit den Schülerinnen Johanna Rothärmel und Emilie Lecocq, der Gitarrengruppe „Saitensprung“, Cecilia Miorin am Klavier sowie der Schulband „FOSSBOSS“.
Der Fachmitarbeiter des Ministerialbeauftragten und Kollege unserer Schule, Helmut Karg, begrüßte die Anwesenden und verwies in seiner Ansprache mehrmals auf die besondere Bedeutung der Zeit für uns Menschen. Es sei stets darauf zu achten, dass Zeit Menschen vollende und diese nicht einfach verbraucht werde. Als Tag der zwei Zäsuren kennzeichnete der Redner diesen 16. Juli. An ihm wird ein Chef und Ratgeber verabschiedet und ein Mann mit gefüllter Sanduhr, prall gefüllt mit Zeit, Erfahrung, Mut und guten Wünschen, seine neue Aufgabe übernehmen.
Der Ministerialbeauftragte für berufliche Oberschulen in Südbayern, Herr Maurer, würdigte nach einem kurzen Karriereabriss den Menschen Edwin Kunz, seine besondere Empathie für andere und seine Arbeit als Schulleiter, die stets von Ruhe und Freundlichkeit geprägt gewesen sei. Die Karriere seines Nachfolgers, Herr Albrecht, bezeichnete Herr Maurer als eine Musterkarriere und meinte damit vor allem den Weg über die berufliche Ausbildung und Studium bis eben zum Schulleiter einer beruflichen Oberschule.
Seitens der Stadt überbrachte Oberbürgermeister Manfred Schilder die Grüße der Stadt an den Freund und „Kapitän des FOS/BOS-Schiffes“. Er verwies auf die Spuren, die Herr Kunz an der Schule und in der Stadt Memmingen hinterlassen habe. Er wünschte beiden Hauptpersonen der Veranstaltung in ihrer jeweils neuen Rolle alles Gute.
Für den Personalrat der Schule sprach Herr Stelzer und entschlüsselte für alle Anwesenden öffentlich die Bedeutung des Namens Edwin Kunz. Übersetzt mit „reicher Freund“ sei der Edwin wohl nicht materiell reich, wenn man seinen alten Mercedes betrachte, wohl aber könne man den Freund und den Reichtum an Menschlichkeit bestätigen. Mit guten Wünschen und Dank für seine Tätigkeit als Schulleiter verabschieden ihn seine langjährigen Kollegen. Passend sei auch die Namensbedeutung des künftigen Schulleiters, bedeute doch Karl „junger Mann“. Man freue sich auf diesen jungen Mann und die weitere Zusammenarbeit, jetzt in dessen neuer Funktion.
Die Sprecherinnen des Elternbeirates, Frau Andrea Steinert und Frau Susanne Kienle, bedienten sich ebenfalls der Seefahrtsmetapher, um den Kapitän zu verabschieden. Sie zählten die vielen Veränderungen auf, für die Kapitän Kunz letztlich Verantwortung getragen habe. Nun werden aber neue Segel gesetzt und der Kurs hoffentlich gehalten, damit die Mannschaft weiter zufrieden sei.
Philipp Hüber und Samuel Rapp lobten den Schulleiter stellvertretend für die SMV und die Schülerschaft, vor allem für sein unerschütterliches Vertrauen in seine Schüler und sein stets offenes Ohr für Neues und alle seine Schüler. Auch sie wünschten „ihrem“ Schulleiter nur das Beste für die Zukunft.
Abschließend sprachen die beiden wichtigsten Personen des Tages, Herr Kunz und Herr Albrecht. Der scheidende Schulleiter dankte zuallererst allen Begleitern seiner Schulleitertätigkeit. Er erinnerte sich an seine Anfänge als Schüler, Student, Lehrer und letztlich als Schulleiter an verschiedenen Schulen in der Region. Er betonte besonders die zentrale Bedeutung der SchülerInnen in seiner gesamten Tätigkeit und sprach die Gewissheit aus, sein Nachfolger werde die Arbeit in seinem Sinne fortsetzen. Der Abschied fiel Herrn Kunz sichtlich schwer, sodass es sicher ist, dass er die FOS BOS Memmingen bald wieder besuchen wird.
Und schon war der „Neue“ da und erzählte seinerseits, wie verschlungen sein bisheriger Weg vom eher „sich unfrei fühlenden Schüler“, über die berufliche Ausbildung – immer begleitet von wohlwollenden Lehrern – hin zum erneuten Schulbesuch im zweiten Bildungsweg und Studium war. Dieser Weg führte ihn bis zu seiner neuen Aufgabe als Schulleiter, wo er jetzt weiter Schüler und Schülerinnen auf ihrem Weg an der Schule und ins Leben begleiten kann. Sein Dank gilt allen Wegbegleitern in Familie, insbesondere seiner verständnisvollen Frau, und im Beruf, die ihn sicher auch weiter unterstützen.
Mit einer Einladung zu einem Stehempfang endete der Festakt und die vielen Kollegen und Freunde der beiden Protagonisten nutzen die Möglichkeit zu ausgiebigen Gesprächen mit dem „Alten“ und dem „Neuen“.
Text: Jörg Rabe
Foto: Davide Schönberger