Ing. Miluše Papoušková von der Englisch-Deutschen Handelsakademie Prag und Karl Albrecht, FOSBOS Memmingen,  bei der Übergabe der Gründungsurkunden

Mit dem Memminger Mau und dem Buch „50 Jahre Memmingen“ im Gepäck reiste eine Delegation rund um Schulleiter Karl Albrecht nach Prag. Lohn der weiten Reise war der Abschluss einer Schulpartnerschaft mit der Englisch-Deutschen Handelsakademie in Prag, die Ende Januar zwischen den beiden Schulen besiegelt wurde.

Das Besondere an dieser Schulpartnerschaft ist, dass ein Schüleraustausch im Rahmen eines beruflichen Praktikums erfolgt. Bereits ab dem Frühjahr 2020 können bis zu sechs Schülerinnen und Schüler der FOS Memmingen in der tschechischen Hauptstadt ein zweiwöchiges berufliches Auslandspraktikum in verschiedenen Unternehmen absolvieren. Im Gegenzug besuchen im Herbst 2020 sechs tschechische Schüler das Allgäu und erhalten dann wertvolle Auslandserfahrungen in Betrieben in und um Memmingen.

Die Teilnehmer beider Schulen erhalten zunächst einen zweitägigen Crashkurs in der jeweiligen Landessprache. Die Umgangssprache vor Ort wird allerdings Englisch sein. Somit dürfen die Schülerinnen und Schüler ihre sprachlichen Fähigkeiten mit den praktischen Fertigkeiten im Betriebsalltag unter Beweis stellen. An den Wochenenden wird ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm geboten. Vor Ort soll es neben Betriebsbesichtigungen auch Ausflüge zur Prager Burg und in die Innenstadt geben. „Mit unserer neuen Ausbildungsrichtung „Internationale Wirtschaft“ schärfen wir unser Schulprofil ― eine Praktikumspartnerschaft mit Prag war deshalb genau die richtige Entscheidung, weil viele Unternehmen in und um Memmingen international ausgerichtet sind und vielfältige Geschäftsbeziehungen nach Osteuropa pflegen“, so Karl Albrecht, Schulleiter der FOSBOS Memmingen.

Finanziell unterstützt wird der Austausch durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond, das ERASMUS+ Programm der Europäischen Union sowie den Förderverein der FOSBOS Memmingen. Darüber hinaus können auch Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien über die Oskar-Karl-Forster-Stiftung einen Zuschuss für die Teilnahme an diesem Auslandspraktikum erhalten.

Nach erfolgreicher Teilnahme am Auslandspraktikum erhalten alle Schülerinnen und Schüler den „Europass Mobilität“ der Europäischen Union. Hierbei handelt es sich um einen Nachweis von Lernaufenthalten im europäischen Ausland. Unternehmen können sich damit ein Bild von den im Ausland erworbenen Fähigkeiten machen und deren Qualität besser einschätzen. Für die Teilnehmenden hat der „Europass Mobilität“ noch eine ganz praktische Bedeutung, denn bei zukünftigen Bewerbungen beweist dieser erste internationale Erfahrungen und könnte sich damit positiv auf die Einstellungschancen auswirken.